Live-Seekarte

Donnerstag, 12. April 2012

... als wäre ich nie weg gewesen.

Wie hätte es auch anders sein sollen, knappe 5 Wochen Urlaub sind erstaunlich schnell vergangen und es ist nun auch schon wieder satte 3 Wochen her seit ich nach Teneriffa zu meinem 2. Bordeinsatz geflogen bin.  Auf dem Rumpf der weißen Taube steht nun AIDAluna, hier hängt ein Poster weniger, dort eines mehr. Viele unbekannte Gesichter, aber auch einige Bekannte. Doch das strahlend-stählerne Weiß der Crew-Bereiche, das gelbe Linoleum und der Laubgrüne Teppich der Kabinen tun ihr übriges, kurzum – es ist, als wäre ich nie weg gewesen. 

Dabei hat sich einiges geändert: Den blauen Overall habe ich gegen ein weißes Hemd getauscht, statt zum Bootsmann gehe ich nun jeden Morgen auf die Brücke. Und leider klingelt mein Wecker nicht mehr wie gewohnt um 7, sondern bereits um Viertel nach 3 – mitten in der Nacht.

Zur Zeit sind wir mit AIDAluna in der Nordsee unterwegs und laufen von Hamburg aus die Hauptstädte Westeuropas an: Paris, London, Brüssel und Amsterdam. Eigentlich Le Havre statt Paris, Dover statt London. Und Brüssel entpuppt sich als Antwerpen – doch wer nimmt für diese Metropolen keine Busfahrt in Kauf …

Während wir im Persischen Golf oft weit und breit das einzige Schiff waren, ist es hier im Kanal und der deutschen Bucht eher so, als wäre man ständig zur Spitzenzeit des Berufsverkehrs auf einer mehrspurigen Autobahn unterwegs.  Ab und zu fahren wir jedoch ab,  fädeln uns danach wieder ein. Oder wir kreuzen sie, wie die Kanalfähren Dover-Calais – aus nautischer Sicht jedes Mal eine besondere Herausforderung.



Bis auf die Ostertage sind wir sogar vom berüchtigten Kanalwetter verschont geblieben. Sogar in Dover wurden wir bereits zum dritten Mal in Folge von herrlichem Sonnenschein erwartet, was in Südengland alles andere als selbstverständlich ist. Von der Brücke aus hatten wir dann auch tatsächlich einen wunderbaren Ausblick auf die berühmten Kreidefelsen.

Bis Anfang Mai werden wir noch unsere Kanalroute fahren, ab Mitte Mai schließlich werden wir dann von Hamburg aus in Richtung Norwegen aufbrechen – die Vorbereitungen dazu laufen schon auf Hochtouren. Zunächst bleibt jedoch noch etwas Zeit, sich mit dem diversen Eigenheiten der westeuropäischen Kulturen auseinanderzusetzen – denn wer würde es wagen, Frankreich und Belgien über einen Kamm zu scheren … Dazu jedoch in Kürze mehr. Bis dahin verbleibe ich mit etwas verspäteten Ostergrüßen aus  Amsterdam!